Am 27. Juni 2025 hatte das Projekt DisCoBoard die Gelegenheit, am diesjährigen Sommer-Retreat des Düsseldorfer Instituts für Internet und Demokratie (DIID) auf Schloss Mickeln teilzunehmen. In der eindrucksvollen Atmosphäre des historischen Schlosses kamen rund 30 Wissenschaftlerinnen und Praktikerinnen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen digitale Demokratie und Künstliche Intelligenz auszutauschen.
Für unser Schwesterprojekt DeFaktS waren Isabel Bezzaoui (FZI Forschungszentrum Informatik) und Carolin Klingsporn (Liquid Democracy e.V.) vor Ort und präsentierten spannende Einblicke in ihre Arbeit im Themenblock „KI und Desinformation“. Ihr Vortrag widmete sich der Frage, wie Explainable AI (XAI) dabei helfen kann, Desinformation in digitalen Kommunikationsräumen zu erkennen und wie durch mehr Transparenz das Vertrauen der Nutzenden in KI-Anwendungen gestärkt werden kann – ein Anliegen, das auch wir mit DisCoBoard teilen.
Besonders interessant für uns war das vorgestellte Praxisbeispiel aus mehreren User-Testings: Die positiven Rückmeldungen zeigten, dass erklärbare KI ein zentraler Schlüssel ist, um die kritische Reflexion über Desinformation und manipulierte Inhalte unter Nutzenden anzuregen. Diese Erkenntnisse bestärken auch unsere eigene Mission: Mit DisCoBoard entwickeln wir ein KI-gestütztes Dashboard, das Desinformation erkennt und gleichzeitig die Medienkompetenz junger Menschen stärkt. Gemeinsam mit Jugendlichen, Lehrkräften und Bildungseinrichtungen gestalten wir eine Lösung, die dabei hilft, manipulative Inhalte zu entlarven und reflektiert mit digitalen Informationen umzugehen.
Inhaltlich ergänzt wurde der Themenblock durch den Vortrag von Dr. Simon Kruschinski (JGU Mainz), der aufzeigte, wie KI-generierte Inhalte im Kontext der Bundestagswahl 2025 eingesetzt wurden – und welchen Einfluss sie auf die öffentliche Wahrnehmung haben können. Auch wenn generative KI in diesem Wahlkampf eine eher zurückhaltende Rolle spielte, machte die Diskussion deutlich, wie groß das Potenzial für gesellschaftliche Polarisierung bleibt.
Das Retreat war für uns eine großartige Gelegenheit, mit anderen Projekten wie UPEKI und ERLE in den Austausch zu treten. Alle Beteiligten verfolgen das gemeinsame Ziel, digitale Beteiligungsformate und KI-Anwendungen so zu gestalten, dass sie demokratische Werte stärken, inklusiv wirken und nutzer*innenfreundlich bleiben.
Für das DisCoBoard-Team war der Tag auf Schloss Mickeln eine inspirierende Erfahrung voller fachlicher Impulse, lebendiger Diskussionen und wertvoller Vernetzung. Wir danken dem DIID herzlich für die Einladung und freuen uns auf künftige Kooperationen, die unsere gemeinsame Vision einer informierten, resilienten Gesellschaft weiter voranbringen.